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Nach 2 Jahren Entzug war es im Juni 2009 endlich wieder soweit - Asphaltsurfen in den Alpen stand auf dem Programm.

Unser kleiner Surfclub war in diesem Jahr um ein Mitglied gewachsen. Smokie, ein guter Freund von Mirko, hatte sich eine neue Tenere geholt und somit war ich dieses Jahr mit meinem Straßenhobel der "Außenseiter" der Gruppe. Das ich es tatsächlich bereuen würde mit zwei Enduros in die Alpen zu fahren wusste ich am Tage der Abfahrt noch nicht, auch nicht, dass wir alle unsere Karren einmal wegwerfen würden ahnte da noch keiner. Doch dazu später mehr.

Alpentour 2009 - Gallerie

Die Planung für diese Tour hatte mehr oder weniger vollständig Smokie übernommen. Alles was ich wusste, war dass es Anfang Juni erst mal Richtung Schweiz gehen würde. Also düsten wir sonntagmorgens so gegen 11:00 los Richtung Autobahn und dann endlose Kilometer über A8 und A5 Richtung Basel.

Schon bei der Abfahrt war das Wetter alles andere als optimal. Dicke Wolken und heftiger Wind machten aus der Autobahn-"Bolzerei" kein wirkliches Vergnügen. Dabei hatte ich noch die besten Karten denn hinter meiner Tourenscheibe und einigermaßen entspannt sitzend war der Sturm ganz erträglich. Die Jungs auf den Enduros hingen da schon eher wie ein Segel im Wind. Einige Böen brachten uns dann auch dazu, spontan mehr Fahrstreifen zu wechseln als auf der Autobahn eigentlich vorhanden waren.
Den ersten Regen gab es dann kurz vor der Schweizer Grenze. Da Erfahrung bekanntlich klug macht entschlossen wir uns diesmal aber gleich die Regenpellen überzuziehen, denn auch wenn alle in wasserdichten Kombis unterwegs waren - sind die erst mal mit Wasser vollgesogen ist es echt unangenehm.

Eigentlich hätte uns die Tatsache, dass kurz nachdem wir uns in die Regenkombis rein gequält hatten, der Regen auch schon wieder aufhörte, eine Lehre sein sollen. Jedenfalls erstrahlte der Himmel schon bald in blau und es wurde unerträglich unter den Gummiüberziehern.
Also an der nächsten Raste raus aus den Teilen, einen Kaffee und was zu Essen und weiter ging es. An der Grenze lösten wir noch schnell eine Vignette denn die Nummer mit dem Schweizer Landstraßenrumgegurke kannten wir schon von früheren Touren und hatten wenig Lust es zu wiederholen.

Über Basel bis Luzern war uns das Wetter dann gnädig, doch Luzern präsentierte sich dann von seiner unangenehmsten Seite. Über der Stadt und den Bergen hingen dicke schwarze Wolken und das anfänglich leichte Tröpfeln ging recht schnell in handfesten Regen über. Da die Autobahn durch Luzern in vielen Tunneln verläuft fuhren wir erst mal weiter in der Hoffnung, dass es nach dem nächsten Tunnel ja besser sein würde.

Wurde es aber nicht. Nach jedem Tunnel schüttete es noch stärker. Kurz vorm Ende des letzten Tunnels hielten wir dann doch an und quälten uns wieder in die Regenkombis. Keine 500 Meter und 2 Kurven später verließen wir den Tunnel ... und fuhren auf trockener Straße und brennender Sonne weiter. Scheinbar hatte einer von uns in einem früheren Leben mal eine Wette mit Gott verloren.
Da wir nicht schon wieder anhalten wollten und Fahrtwind ja bekanntlich kühlt ging es aber trotz Temperaturstau in den Klamotten erst mal weiter auf der A2 bis zum Alpenrand. Bei Andermatt verließen wir dann endlich die Autobahn. Geplant war eigentlich über den Gotthardt Richtung Frankreich zu fahren da der Furka Pass laut Web noch geschlossen war. Da an der Abzweigung in Hospental aber ein leuchtend grünes "Offen" Schild lockte wurde bei einem kurzen Stop die Planung kurzerhand verworfen und der Furka Pass in Angriff genommen (bei dem Stop zogen wir die Regenpellen dann auch erstmal wieder aus).

Da es den ganzen Winter über ja wirklich kalt war und in den Alpen auch Unmengen Schnee gefallen waren, rechneten wir ja mit dem einen oder anderen Schneefeld. Was dann aber oben auf dem Furkapass und später an der Abfahrt beim Grimsel-Gletscher auf uns wartete war schon beängstigend. Meterhohe Schneewände, liebevoll mit Fräsen bearbeitet, verwandelten eigentlich alles über 2.000 m in einen Gefrierschrank. Eine Frage die bis heute unbeantwortet blieb war, wie man den Parkplatz vom Grimsel-Gletscher von 10 Meter Schnee befreien konnte. Woher wissen die Jungs mit der Fräse wo der Parkplatz ist den sie freifräsen wollen?

Über recht leere aber dafür kurvige Landstraßen ging es dann - wie immer etwas zügiger als erlaubt - weiter Richtung Brig und Naters wo die erste Etappe dann mit Wein und leckerem Essen im CFI Touring Hotel beendet wurde (etwas teuer aber wegen der Küche durchaus empfehlenswert).